Umweltproduktdeklarationen (engl. Environmental Product Declarations (EPDs)) sind standardisierte und verifizierte Dokumente, die transparente und vergleichbare Umweltinformationen über ein Produkt über seinen gesamten Lebenszyklus hinweg liefern. Sie basieren auf einer Lebenszyklusanalyse (LCA – Life Cycle Assessment) und werden nach internationalen Normen wie ISO 14025 und EN 15804 für Bauprodukte erstellt. Diese Deklarationen werden vom Institut Bauen und Umwelt (IBU) verifiziert.
In Zusammenarbeit mit dem Verein Deutscher Zementwerke e. V. (VDZ) sowie der Fachvereinigung Deutscher Betonfertigteilbau e. V. (FDB) haben wir bereits im Jahr 2013 Umweltproduktdeklarationen für verschiedene Betone veröffentlicht. Die damals definierten sechs EPDs für Beton mit den am häufigsten produzierten Druckfestigkeitsklassen wurden im Lauf der Jahre regelmäßig aktualisiert.
Zuletzt erfolgte die Überarbeitung der Beton-EPDs im Jahr 2023 nach den Vorgaben der europäischen Norm EN 15804 „Nachhaltigkeit von Bauwerken – Umweltproduktdeklarationen – Grundregeln für die Produktkategorie Bauprodukte“. In diesem Zuge wurden auch fünf weitere Druckfestigkeitsklassen berücksichtigt.
Umweltproduktdeklarationen sind für Betone folgender Druckfestigkeitsklassen verfügbar:
C8/10, C12/16, C16/20, C20/25, C25/30, C30/37, C35/45, C45/55, C50/60, C55/67, C60/75.
Herausgeber der EPDs ist das InformationsZentrum Beton, das die EPDs zum Download anbietet:
EPDs können zur Nachhaltigkeitszertifizierung von Gebäuden herangezogen werden, beispielsweise durch internationalen Bewertungssysteme wie BREEAM und LEED, die Systeme der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) oder durch das Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen (BNB) des Bundesbauministeriums.
Eine Umweltproduktdeklaration enthält in der Regel Informationen zur Rohstoffgewinnung (z. B. Abbau und Transport), zum Herstellungsprozess, zum Transport zum Einsatzort, zur Nutzungsphase (z. B. Energieverbrauch, Emissionen) zur End-of-Life-Phase (Recycling, Entsorgung) und zu Umweltwirkungen (z. B. Treibhauspotenzial, Versauerung, Ressourcenverbrauch).
EPDs führen zu Transparenz für Verbraucher, Planende und Bauherren durch eine Vergleichbarkeit von Produkten in Bezug auf ihre Umweltauswirkungen und fördern so das nachhaltige Bauen.
Weitere Informationen finden zu EPDs finden auf den Seiten des Instituts Bauen und Umwelt: